Schule und Krieg
Die Geschichte von Käthe Beier
Ich wuchs in Lauchhammer-Süd auf. Meine Familie besaß eine Bäckerei. Ich wurde 1941 eingeschult. Unterricht fand kaum statt, denn es gab keine Lehrer. Die waren entweder In- validen oder im Krieg. Ein Lehrer hatte eine starke Gehbehinderung. Er ging am Stock. Er war böse und unbeliebt, weil er uns Kinder prügelte.
In der vierten Klasse behandelten wir das Deutschlandlied. Wenn ich un- sere Nationalhymne höre, erinnere ich mich an eine Szene im Musikunterricht. Wir sangen: »Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt«. Der Lehrer fragte: »Wer kann gut schreiben?« »Die Käthe«, riefen meine Mitschüler. Ich stieg auf die Trittleiter und schrieb die Worte mit Kreide an die große Tafel.
Am Himmelfahrts-Wochenende (5.-8. Mai) durften wir im IBA-Studierhaus in Großräschen einer besonderen Veranstaltung teilhaft werden: dem 30. Jahrestreffen der Zukunftswerkstätten. Das Thema lautete: „Kommen und Bleiben – Ende der Flucht? Wandel und Neubeginn mit Teilhabe gestalten“.
Inspiriert von den guten Erfahrungen mit dem Erzählsalon lud Christina Eisenberg vom Förderverein Lausitz e.V. gemeinsam mit Rohnstock Biografien für den 19. April 2016 zum ersten Finsterwalder Erzählsalon.